Das Parkhotel Brenscino im Tessin liegt nahe der italienischen Grenze in Brissago, an idyllischer Lage mit herrlicher Sicht über den Lago Maggiore. Garten inklusive. Wobei Park der treffendere Begriff für die Grünanlage ist. 38'000 Quadratmeter misst sie. Oder anders ausgedrückt: Über fünf Fussballfelder. Martin Russenberger ist Herr dieses blühenden Kleinuniversums. Seit über 35 Jahren pflegt und gestaltet er sein Revier mit viel Liebe zum Detail und einem Flair für subtropische Pflanzen. Dabei entdeckt er selbst immer wieder Neues, das ihn überrascht.
«Auf einmal entdeckte ich eine seltene Passionsblume, die sich selbst ausgesät hat und nach einigen Jahren anfing zu blühen», schwärmt Russenberger und erklärt weiter: «Ich liess die Früchte meiner Pflanzen hängen. Die Samen fielen zu Boden, daraus wuchs schliesslich eine neue Blume.» Interessant dabei ist, dass die beschriebene Passionsblume eine Kreuzung aus zweier anderen ist. Quasi ein Park-Unikat. Doch auch andere Seltenheiten haben sich niedergelassen. So beispielsweise eine rare chilenische Wachsglocke, die seit dem ersten Einsatzjahr Russenbergers immer wieder blüht.
Wer es etwas mächtiger mag, sucht in der Anlage nach einem chinesischen Ginkgobaum. Russenberger erinnert sich: «Am Anfang meiner Tätigkeit war der Park eine Wildnis, ich musste mit der Machete ran. Da fiel mir ein kleines Pflänzchen auf, es war jedoch in keinem guten Zustand. Dennoch entwickelte es sich zu einem riesigen Gingko-Baum und hat schon Felsbrockenschläge und mehr überlebt. Der Baum ist mit mir im Park gewachsen.»
Wer dem gebürtigen Schaffhauser, der im Tessin seine Bestimmung fand, zuhört, wird regelrecht von seiner Begeisterung für Pflanzen mitgezogen. Zu fast jedem seiner Blumen, Sträucher und Bäume hat er eine persönliche Geschichte. Diese können Besucherinnen und Besucher miterleben. Russenberger bringt in Garten-Rundgängen seine Passion näher – an Hotelgäste, Schulklassen und sogar Kindergärten.